Realschüler sind „fit für den Sommer“

Projekttage mit vielen Aktionen und Bewegung / Schule will nachhaltige Wirkung erzielen

„Eins, zwei – eins, zwei, drei, vier“, schallt es über den Vorhof der Realschule. Rund einhundert Schüler strecken im Takt der fetzigen Musik kraftvoll ihre Arme in die Höhe. Schritt, Schritt und zur Seite, drehen und „tepp“. Mit einem sogenannten Flashmob, einem Zusammentreffen und gemeinsamen Tanz der Schüler, beendete die Diepholzer Realschule ihre diesjährigen Projekttage. Unter dem Motto „Fit in den Sommer“ hatte das Lehrerkollegium 25 Angebote rund um die Themen Gesundheit und Bewegung für die Realschüler vorbereitet.

Projekt 2013 01 150KBMit dem Flashmob endeten die Projekttage der Realschule Diepholz.
Foto: Trubel-Banke

Nicht nur körperliche Aktivitäten wie das gemeinsame Tanzen oder Waveboard-Fahren und „Blindenfußball“ mit verbunden Augen, sondern auch die geistige Beweglichkeit standen während der beiden Projekttage im Mittelpunkt.

Daniel aus dem neunten Jahrgang legt bedächtig die Kanten eines Papierbogens aufeinander. Sorgfältig streicht er mit dem Finger die Falz glatt. Im Projekt „Origami“ lernt er gemeinsam mit seinen Mitschülern, wie man aufwändige Figuren faltet. „Ich mag Mathematik und vor allem geometrische Formen“, erzählt Daniel. „Beim Papierfalten wird das Gehirn ganz schön beansprucht, damit man diese Formen zustande bekommt.“

Domenik aus der Klasse fünf hingegen hat sich beim Yoga-Projekt ganz verausgabt. „Ich kann jetzt schon den Sonnengruß und auch den Krieger“, berichtet er stolz. Die meisten Vorgaben im Yogakurs konnte er sich gut merken und will sie unbedingt auch zu Hause ausprobieren.

Dass die Projekte nachhaltigen Charakter haben und deren Wirkung danach nicht einfach verpufft, das ist besonders auch Schulleiter Uwe Hofemeister wichtig. „Die Anregungen, die unsere Schüler in den unterschiedlichen Angeboten erhalten, sollen sie im besten Fall mit nach Hause nehmen und in ihren Alltag integrieren“, erklärt er die Zielsetzung der Aktionstage. Statt einem von Computer, Handy und Co. geprägten Alltag sollen die Schüler am eigenen Leib erfahren, wie wichtig und schön körperliche und geistige Beweglichkeit sowie reale soziale Kontakte sind, so Hofemeister. Seit Beginn des Schuljahres nimmt die Realschule am Projekt „Gesund leben lernen“ (GLL) teil. Bei diesem Projekt geht es vor allem darum, dass Schule zu einer gesunden Lebenswelt für alle daran Beteiligten entwickelt werden soll.

Karin König-Schneider von der Krankenkasse AOK, die auch das GLL-Vorhaben der Schule begleitet, bot an den Projekttagen der Realschule unterschiedliche Möglichkeiten zum Jonglieren an. Tücher, Bälle und Keulen lagen für die Schüler bereit. „Jonglieren macht Spaß und die linke und rechte Gehirnhälfte werden aktiviert“, so König-Schneider. Mit nur wenig Aufwand und Material könne man damit fast immer und überall Bewegung auch in den schulischen Alltag bringen, erläutert die Gesundheitsexpertin ihre Idee. Außerdem erhalten Schüler beim Jonglieren die Möglichkeit auch voneinander zu lernen. „Wenn nur ein Schüler gut mit den Bällen umgehen kann, dann zieht er auch viele andere mit“, berichtet König-Schneider von ihren Erfahrungen.

„In einem nächsten Schritt sollten nun die Eltern der Schüler mit ins Boot geholt werden, um einen aktiven und bewegten Lebensstil der Kinder auch zu Hause zu unterstützen“, blickt Uwe Hofemeister in die Zukunft des GLL-Projekts an der Realschule.