Mathematik: Sinn von Hausaufgaben

Mit Hausaufgaben werden unterschiedliche Zwecke verfolgt:

Übungsaufgaben sollen das im Unterricht erarbeitete Wissen vertiefen und festigen.

Anwendungsaufgaben sollen helfen, das gelernte Wissen und die erworbenen Fähigkeiten auf neue Lernsituationen zu übertragen.

Ein Großteil der Hausaufgaben, vor allem in den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, dient der Vorbereitung der Unterrichtsarbeit.
Darüber hinaus ermöglichen die Hausaufgaben dem Schüler, seinen Lernerfolg zu kontrollieren, Lücken festzustellen und diese durch Rückfragen im Unterricht oder bei Mitschülern auszufüllen.
Ganz allgemein werden die Hausaufgaben als ein Mittel angesehen, den Schüler zu selbstständiger Arbeit hinzuführen und diese einzuüben.

Aus diesen Gründen bilden die Hausaufgaben nicht nur eine sinnvolle, sondern auch notwendige Ergänzung zur Unterrichtsarbeit in der Schule.

Achten Sie (als Eltern) darauf, dass Ihr Kind seine Hausaufgaben sorgfältig und gewissenhaft erledigt. Dazu gehört auch eine kurze (manchmal auch längere), aber vernünftige Vorbereitung auf die Unterrichtsfächer des nächsten Tages.

 

Hilfe bei Mathematikhausaufgaben

Sie müssen kein Experte in Mathematik sein, um Hilfestellungen bei der Mathematikhausaufgabe zu geben.
Der Weg, Hausaufgabenhilfe bereitzustellen, ist eigentlich ganz einfach: Stellen Sie Fragen und hören Sie dabei genau zu. Einfache Fragen können Ihrem Kind helfen, Mathematik allmählich zu verstehen.

Sie können Zuversicht aufbauen und Ihr Kind zu mathematischem Denken und zur Kommunikation ermutigen. Wenn den Kindern die Gelegenheit gegeben wird, über Mathematik zu reden, sind Kinder oft fähig, sich zu erinnern, was sie in der Schule gemacht haben und erkennen die Lösung selbstständig.

Mit Hilfe der richtigen Fragen können Sie Ihre Kinder anregen, über das Problem nachzudenken.
Wir Mathematiker bitten Sie nur um eines: Helfen Sie Ihrem Kind, aber erledigen Sie bitte die Hausaufgaben nicht für Ihr Kind.
Hier einige Tipps:

 

Wenn  Kinder nicht sicher sind, wie sie mit der Problemlösung beginnen sollen, dann fragen Sie:

Kannst du mir mitteilen, was du jetzt weißt? Welche Tatsachen sind bekannt?

Was musst du herausfinden? Kannst du die Antwort abschätzen?

Wie kannst du anfangen? Was kannst du zuerst versuchen?

Kannst du eine Zeichnung oder ein Bild machen, um den Einstieg in das Problem zu erleichtern?

 

Während Ihr Kind an einem Problem arbeitet, könnten Sie fragen:

Wie kannst du diese Information umsetzen? Würde eine Formelsammlung oder  ein Tafelwerk helfen?

Was würde passieren, wenn…

Zeig mir was dir nicht weiterhalf.

Kannst du die Strategie erklären, die du benutzt hast, um das Problem zu lösen?

Warum hast du das so gemacht und nicht anders?

Was kannst du danach machen?

Siehst du irgendwelche Muster?

 

Wenn Ihr Kind eine Antwort findet, fragen Sie nach:

Macht diese Antwort Sinn? Wie bist du auf diese Antwort gekommen?

Glaubst du, dass es richtig ist? Erzähl mir mehr.

Überzeug mich, dass deine Lösung Sinn macht.

Erklär mir deine Überlegungen auf eine andere Weise.

Ermutigten Sie Ihr Kind, Erklärungen im Lehrbuch und im Internet (z.B. Übungen auf unserer Webseite) zu finden für jene Probleme, die es nicht versteht. Lehrbuch und Internet sind mehr als nur eine Quelle für Hausaufgabenprobleme.

Erklärungen, Beispiele, Übungen und Musteraufgaben mit ausgearbeiteten Lösungsvorschlägen können eine Hilfe sein, um Lerninhalte besser zu verstehen.

Gleichzeitig motivieren Sie ihr Kind eigenständig zu arbeiten.

(Ergänzt und übernommen von Andreas Angermeir, Johannes Gunacker.)